Skip to main content

Die Frauensteiner Fotografenmeisterin Marion Böhme hat bisher bereits 965 Brautpaare fotografiert. Bei manchen Vermählten gehört sie heute fast schon zur Familie. Wie viele "ihrer" Hochzeitspaare heute noch zusammen sind, das kann Marion Böhme nicht sagen. Doch die Anzahl jener, die ihren vermeintlich glücklichsten Tag von der Frauensteiner Fotografenmeisteıin mit der Kamera festhalten ließen, kennt sie genau: "Ich habe in 25 Jahren insgesamt 965 Brautpaare fotografiert", blickt sie zurück. Und das in allerlei Posen, vor verschiedenen Kulissen, Sommers wie Winters bei jedem Wetter. Ursprünglich hatte Marion Böhme die Idee, zum 25-jährigen Bestehen ihres Foto-Ateliers in Frauenstein alle von ihr fotografierten Brautpaare einzuladen. Doch diesen Gedanken verwarf sie wieder, nachdem sie zusammengerechnet hatte. So ging sie nun daran, einen langen Zeitstrahl mit den Bildern der Paare zu gestalten. Auch das ist aus ihrer Sicht nicht nur ein Stück Arbeit; sondem auch ein Stück Geschichte. Und das sowohl aus Sicht der Entwicklung der Fotografie als auch der wechselnden Mode.

"Vom ersten Hochzeitspaar im Sommer 1990 habe ich noch 36 Fotos auf Kleinbildfilm gemacht", denkt die 55-Jährige zurück. Heute könnte sie mit der digitalen Fotografie hunderte Bilder von einem Ereignis schießen und diese dann am Rechner bearbeiten. "Die Fotografie ist nach wie vor aktuell, aber ebenauf ganz anderer Basis", sagt die gelernte Fotolaborantin, die zu DDR-Zeiten an der TU Bergakademie in Freiberg arbeitete, ihre Fotografenausbildung in der Erwachsenenqualifizierung absolvierte und danach den Meister machte.

Bevor sie am 1. Dezember 1990 ihr Foto-Atelier in Frauenstein eröffnete, hatte sie im Sommer die Bilder ihres ersten Brautpaars "im Kasten". "Hochzeitsfotos mache ich immer noch am liebsten", gesteht sie. Sich dabei immer wieder etwas Neues einfallen zu lassen, das reize sie. Die Freude der jungvermählten zu sehen, wenn sie ihre Fotos in den Händen hielten, das fasziniere sie immer wieder neu. Schließlich sei eine Hochzeit mit liebevollen Vorbereitungen verbunden - das wolle sie auf den Bildern festhalten.

Und zu manchen Brautpaaren,die sie vor Jahren fotografierte, gehört Marion Böhme heute schon fast zur Familie. "Einige kommen inzwischen mit ihren Kindern regelmäßig für Familienfotos zu mir", sagt sie. Darunter auch eine Familie, die in der Region heiratete, aber heute in Österreich lebt.

Neben der Hochzeitsfotografie kann Marion Böhme auf eine nicht weniger große Anzahl Post- und Weihnachtskarten blicken. 590 verschiedene Motive zwischen Freiberg, Seiffen, Altenberg, Dippoldiswalde und Frauenstein hat sie fotografiert. Außerdem rekordverdächitig ihre größte Gruppenaufnahme - "Das war ein Foto mit 180 Gymnasiasten des Brander Cottagymnasiums. "

Den Anspruch an ihre Fotos beschreibt Marion Böhme so: "Jeder Mensch hat positive Seiten, die will ich zeigen." Sie fühle sich der traditionellen Art des Porträts verbunden. Und wenn sie viel Zeit hat, geht sie mit der Kamera auf die Pirsch, um die Schönheit von Landschaften einzufangen. "Das ist für mich Entspannung vom Alltag", sagt sie.